Verbrannt!

Erfahrungsgemäß geschieht es im Stress der Adventszeit öfter, dass man sich verbrennt – gerne am Ofen, der heißen Herdplatte oder mit heißem Wasser. Das Hinzuziehung eines Arztes ist – insbesondere bei großen und sehr schmerzhaften Verbrennungen – unbedingt erforderlich!

Die Rede ist an dieser Stelle von kleineren Verbrennungen hauptsächlich an Fingern/Händen, die zuhause versorgt werden können. Kühlen sorgt zwar zunächst für eine Linderung, die aber aufhört, sobald die betroffene Stelle aus dem kalten Wasser genommen wird. Eine wirklich homöopathische Methode ist das Behandeln mit WÄRME (1). Ich handhabe das bei mir selber so, dass ich die verbrannte Stelle unter kaltes fließendes Wasser halte und mit der Mischbatterie die Heißwasserzufuhr so lange steigere, bis es nicht mehr auszuhalten ist (was in der Regel bei Temperaturen zwischen 40 und 50 °C auftritt).

Wird dann die betreffende Stelle aus dem warmen Wasser genommen lässt der Schmerz wundersamerweise nach. Dieses Verfahren kann mehrmals wiederholt werden. Diese Methode wende ich NICHT bei Kindern an!

Homöopathische Mittel bei (leichteren) Verbrennungen sind:

  • Aconitum : als erstes Mittel gegen Schock (alternativ Arnica)
  • Cantharis (im Anschluss an Aconitum oder Arnica): alle 5-10 min, bis eine Besserung zu spüren ist
  • Urtica urens und Causticum: Schmerzlinderung nach Verbrennungen, wenn Cantharis nicht hilft.

Aconitum und Cantharis gehören für mich in jede homöopathische Hausapotheke.

Phytotherapeutisch wende ich Aloe an (parallel zur homöopathischen Versorgung, hauptsächlich mit Cantharis). Es können Aloe vera oder Aloe arborescens (Baum-Aloe, s.Bild, einzige als Heilpflanze zugelassene Aloe-Art!) eingesetzt werden. Beide machen sich sehr gut als Zimmerpflanze, sie sehen hübsch aus und sind ausgesprochen pflegeleicht. Im Falle einer Verbrennung sind sie dann gleich zur Hand. Einzelne Blätter können abgetrennt und dann längs aufgeschnitten werden. Sie werden mit der Schnittseite auf die verbrannte Stelle aufgelegt (bei dicken Blättern sind z.T. mehrere Längsschnitte möglich oder auch Querschnitte der Blätter). Der Schmerz lässt schnell nach und wird erträglich. Die Auflagen sollten 1-2x gewechselt werden und können in einem Verband über längere Zeit wirken.
Auf diese Weise behandelte Verbrennungen heilen in aller Regel komplikationslos und ohne Blasenbildung ab.

Äußerlich können Verbrennungen mit Calendula-Lösung behandelt werden, sie wirkt antiseptisch und fördert die Hautregeneration. Calendula-Essenz oder Calendula-Urtinktur (beide zur Herstellung einer Calendulalösung zur äußerlichen Behandlung von Wunden) sollten ebenfalls in keiner Haus-/Notfallapotheke fehlen.

(1) aus: Mateu I Ratera, Erste Hilfe durch Homöopathie, Hahnemann Institut 1997, S 180ff